Arbeitszeugnisse für ehemalige Bundesminister?
Bundesminister erhalten zwar formal keine Zeugnisse, denn schließlich sind sie weder Arbeitnehmer noch Lehrlinge, Schüler oder Studenten. Dennoch werden die Leistungen von Politikern auf unterschiedlichste Weise bewertet, “bezeugt” und somit in die Öffentlichkeit getragen.
Die Bekanntgabe der öffentlichen Wahrnehmung von Politikern ist nicht erst Gemeingut, seit es moderne Meinungsumfragen gibt oder Ergebnisse demokratischer Wahlen veröffentlicht und kommentiert werden.
Zu allen Zeiten haben sich breite Schichten des Volkes eine Meinung über die Herrschenden gebildet, und Zeitgenossen haben die Volksmeinung aufgezeichnet. So können Sie auch heute noch als ein Zeugnis öffentlicher Meinung über Charakter und Politik von Herrschern vergangener Zeiten die Beinamen “schrecklich”, “fromm”, “eisern” oder einfach “groß” einordnen. Diese aus Adjektiven entstandenen Beinamen, wie im Falle von Karl der Große oder Heinrich der Fromme, überliefern sogar noch nach Jahrtausenden oft nichts anderes als die zeitgenössische Bewertung politischer Leistungen und öffentlicher Wahrnehmung von Personen des öffentlichen Lebens.
Wer Politikern die Zeugnisse ausstellt
Heutzutage hängt viel von der Berichterstattung in den Medien ab, ob zum Beispiel ein Bundesminister zu den beliebtesten Personen des öffentlichen Lebens gehört oder ob er bzw. sie auf der Beliebtheitsskala eher die hinteren Plätze belegt. Die Medien greifen dabei besonders gerne auf, wie die Bürger die Leistungen der Politiker beurteilen, wenn sie durch ihr Wahlverhalten über politische Leistungen der Volksvertreter abstimmen oder Meinungen in Umfragen kundtun. Aber auch die Politiker versuchen natürlich, selbst Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen, um sozusagen in den von den Medien und der Öffentlichkeit ausgestellten “Zeugnissen” möglichst gute Noten zu bekommen. Politische Stellungnahmen von Volksvertretern sind deshalb oft positive Selbstbewertungen und wirken dann wie selbst ausgestellte Zeugnisse.
Subjektive Zeugnisse für Kanzlerin oder Kanzler wie für Bundesminister
Politiker haben in der Volksmeinung schon immer gespaltene Reaktionen hervorgerufen. Unterstützung und eher gute Bewertungen finden Politiker bei denjenigen, die von ihrer Politik profitieren. Naturgemäß fällt die Beurteilung, also das Zeugnis, genau gegenteilig aus, wenn die Opposition urteilt. Nur in wenigen Fällen gelingt es Politikern aufgrund ihrer politischen Leistungen oder ihres Verhaltens, eine weitgehend einheitliche Meinung über sich zu erzeugen – was, wie im Falle von Karl-Theodor zu Guttenberg, im Guten wie im Bösen gilt. Angela Merkel hat es zum Beispiel geschafft, weithin als “Mutti”, also letztlich positiv als fürsorglich waltende Politikerin wahrgenommen zu werden. Objektiv gesehen ist das umso erstaunlicher, wenn Sie die Härte betrachten, mit der die Bundeskanzlerin zum Beispiel Bundesminister entlässt.
Wie subjektiv die Öffentlichkeit Zeugnisse für Politiker ausstellt, zeigt auch das Beispiel des gerade abgetretenen Landwirtschaftsministers und vormaligen Innenministers Friedrich. Seine Karriere als Bundesminister war plötzlich beendet, als er aus eigentlich ganz ehrenwerten partei- und koalitionspolitischen Gründen eine vertrauliche Information weitergab. Es reichte aus, diese Verhaltensweise öffentlich in die Nähe des ungesetzlichen Geheimnisverrates zu rücken, um dem nun ehemaligen Bundesminister ein schlechtes Zeugnis über seine gesamte Politik auszustellen.
Formale Arbeitszeugnisse erstellen für Personen, die nicht Bundesminister sind
Arbeitnehmer, Lehrlinge und Praktikanten erhalten in der Regel ihr Arbeitszeugnis von ihrem direkten Vorgesetzten. Mit unserem Online-Zeugnisgenerator können Sie selbst Ihr Arbeitszeugnis wie ein Profi erstellen, ein Worddokument oder pdf erzeugen und dieses anschließend Ihrem Chef zur Unterschrift vorlegen.