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Ein gutes Arbeitszeugnis enthält klare Aufgabenbeschreibungen

Ein Arbeitszeugnis auszustellen zählt zu den sensibelsten Vorgängen in der Berufswelt.

Natürlich sollte aus Sicht der Angestellten die Formulierung “… hat stets alle Anforderungen zu unserer vollsten (oder vollen) Zufriedenheit erledigt”, nicht fehlen. Das bedeutet, übersetzt in Schulnoten, sehr gut oder gut. Taucht allerdings zu viel Lob auf, liest ein erfahrener Personalchef zwischen den Zeilen: Dieses Arbeitsverhältnis zerbrach im Streit miteinander; der scheidende Angestellte hat vor Gericht durchgesetzt, dass ein von ihm selbst verfasstes Zeugnis von seinem früheren Chef nur noch unterschrieben wird. Ein gutes Arbeitszeugnis enthält aus Sicht des Arbeitnehmers vor allem konkrete Tätigkeitsbeschreibungen, Qualifikationen, Flexibilität, Karriereentwicklung, Weiterbildung sowie Übernahme von Verantwortung und Führungsaufgaben.

ARBEITSZEUGNIS GENERATOR

Qualifikationen statt Beliebigkeit

Die Aufzählung von harten Fakten lässt zudem nicht den Verdacht aufkommen, dass über die Geheimcodes der Personalchefs Mitteilungen erfolgen. Betrachten Sie einige Beispiele aus dem Medienbereich, die im Zeugnis eines Zeitungsredakteurs stehen sollten. Die konkrete Tätigkeitsbeschreibung könnte lauten: “Herr Meier arbeitete von Januar 1990 bis Mai 1995 in der Sportredaktion unserer Großdorfer Lokalausgabe und betreute vornehmlich den Fußball-Oberligisten FC Großdorf. Neben Sachkenntnis zeigte er dabei großes Engagement und stellte auch von nahezu allen Auswärtsspielen eine schnelle und qualifizierte Berichterstattung sicher”. Folgt noch der Satz, dass Herr Meier außerdem die zunehmende Bedeutung der Online-Berichterstattung erkannte und bediente, sind dies Hinweise auf seinen Willen zur Weiterbildung und zur Flexibilität.

ARBEITSZEUGNIS PRÜFEN LASSEN

Beweglichkeit statt Dienst nach Vorschrift

Lassen Sie uns nun auf Frau Müller in der Lokalredaktion des Blattes schauen. Sie stellte ihre Qualifikationen auch durch flexible Einsatzbereitschaft sicher, im Arbeitszeugnis könnte das zum Beispiel so klingen: “Frau Müller zeichnete sich vor allem durch kenntnisreiche Berichterstattung über die Kommunalpolitik aus. Sie übernahm bei personellen oder zeitlichen Engpässen auch Aufgaben bei der Erstellung von Anzeigenbeilagen”. Wenn Frau Müller dann noch “bei einer längeren Erkrankung des Lokalchefs vorübergehend die Leitung der Redaktion qualifiziert übernahm”, hat sie zudem ihre Eignung für Führungsaufgaben bewiesen. Der Satz im Arbeitszeugnis, dass sie seitdem die Stellvertreterin des Lokalchefs ist, macht sich ebenfalls gut.

Weiterbildung statt Alltagstrott

Hinweise auf Weiterbildungen sind im Zeugnis von großer Bedeutung. Andernfalls könnte ein Personalchef vermuten, dass die Bewerber schon viele Jahre im Alltagstrott antriebslos dem täglichen Feierabend entgegendämmern. Frau Müller zum Beispiel könnte teilgenommen haben an einem “Seminar zur Internetrecherche vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger”. Dem Arbeitszeugnis von Herrn Meier hingegen täte es gut, wenn dort die Teilnahme an einem Seminar des Verbandes Deutscher Sportjournalisten verzeichnet ist zum Thema “human touch-Geschichten jenseits der 1:0-Berichterstattung”.

DZP-TIPP:  Überlegen Sie vor Erstellung eines Arbeitszeugnisses, welche belegbaren Fakten Sie in das Zeugnis aufnehmen. Schauen Sie in Ihren Unterlagen nach, welche Tätigkeiten und Projekte Sie durchgeführt haben.

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